Wer in Riga Zwischenstation macht, sollte sich dieses direkt in der
Altstadt gelegene Museum anschauen.
Der Eintritt ist frei, über jede Spende ist man jedoch dankbar!

---> Originallink zum Museum (englisch)


Nachfolgend der Text einer öffentlich zugänglichen Broschüre

DAS VON DER STIFTUNG OKKUPATIONSMUSEUM (OMF)
BEGRÜNDETE LETTISCHE OKKUPATIONSMUSEUM IN
RIGA BESTEHT SEIT MITTE 1993


Ziele der Museumsarbeit:

Zeugnis darüber abzulegen, was während der mehr als 50 Jahre
währenden Herrschaft der Besatzungsmächte von 1940 bis 1991
mit Lettland und seiner Bevölkerung geschah;
____________________________________________________

die Welt an die in Lettland und an der Bevölkerung Lettlands
verübten Verbrechen fremder Mächte zu erinnern;
____________________________________________________

der Opfer der Okkupation zu gedenken, die umgekommen sind,
gelitten haben, zwangsdeportiert und auf der Flucht vor den Be-
satzungsmächten auf die ganze Welt verstreut wurden.


Die Ausstellung

Die Ausstellung führt ein in die einundfünfzigjährige Geschichte der
Okkupation Lettlands: Die erste Okkupation durch die Sowjetunion
(1940-1941), die Okkupation durch das nationalsozialistische
Deutschland (1941-1944/45), die zweite Okkupation durch die
Sowjetunion (1944/45-1991) und die Wiederherstellung der staat-
lichen Unabhängigkeit Lettlands. Die Ausstellung zeigt historische
Dokumente, Photographien und Gegenstände, die vom Einfluss der
totalitären Regime und vom Schicksal des lettischen Staates, des
Landes und des Volkes zeugen.
Die Exponate künden vom Terror fremder Mächte gegen die Be-
völkerung Lettlands und vom Widerstand gegen die Besatzung.
Im Museum befindet sich das Modell einer Baracke. In solchen
Baracken lebten die Häftlinge in den Lagern des GULAG.
Erläuternde Texte in lettischer, englischer, deutscher, russischer,
französicher und spanischer Sprache ergänzen die Ausstellung.


Arbeitsfelder des Museums

Im Museumsarchiv werden Dokumente, Photographien, schrift-
liche und mündliche Zeugnisse, Gegenstände und Erinnerungsstücke
aufbewahrt, die die Zeit der Okkupation Lettlands von 1940 bis 1991
sowie Vorgeschichte und Folgen der Okkupation widerspiegeln.
Ständig kommen neue Schenkungen und testamentarische Hinter-
lassenschaften hinzu.
____________________________________________________________
Im Film- und Videoarchiv werden sämtliche audiovisuelle
Zeugnisse der Okkupationszeit (Kino-, Ton-, Photo- und Video-
materialien) aufbewahrt.
Die Mitarbeiter dieser Abteilung fertigen Videoaufzeichnungen von
Personen an, auf deren Lebensläufe sich die sowjetische bzw.
nationalsozialistische Besatzungspolitik wesentlich ausgewirkt hat.
____________________________________________________________
Die Datenbank enthält sämtliche Informationen zu den in den
Archiven vorhandenen Materialien und ist für Historiker zugänglich.
____________________________________________________________
Im Rahmen des Forschungsprogramms werden wissenschaftliche
Untersuchungen zur Geschichte der Besatzungszeit durchgeführt und
alljährlich in einer wissenschaftlichen Reihe ein "Jahrbuch des
Okkupationsmuseums" herausgegeben.
Außerdem beteiligt sich das Forschungsprogramm an wissenschaftlichen
Konferenzen.
____________________________________________________________
Die Mitarbeiter des Ausstellungsbereiches gestalten und erweitern
die ständige Ausstellung des Museums. Es werden Sonderausstellungen
zu verschiedenen Themenschwerpunkten gestaltet, und im Vestibül
werden ständig die neuesten Materialien des Museumsarchivs vorgestellt.
Folgende Sonderausstellungen sind in letzter Zeit gezeigt worden:
"Wechsel der Okkupationsmächte im Jahre 1941",
"Österreicher in der Sowjetunion 1945-1956",
"K. Fridrihsons und die Französische Gruppe".
____________________________________________________________
Im Rahmen des Bildungsprogramms werden Lehrveranstaltungen
für Schüler durchgeführt, Forschungs- und Essay-Wettbewerbe orga-
nisiert und Seminare für Geschichtslehrer angeboten sowie Lehrmate-
rialien erstellt.
____________________________________________________________
Im Mahn- und Gedenkstättenprogramm werden Informationen
über Stätten der Erinnerung, die im Zusammenhang mit der Geschichte
der Besatzungszeit stehen, zusammengetragen, entsprechende Gedenk-
tafeln angebracht und Beratung für Besuch, Registrierung und Pflege
von Mahn- und Gedenkstätten angeboten.
____________________________________________________________
Wanderausstellungen:
"Lettland 1939-1991: Von der Okkupation zur Freiheit" - ausgestellt in
lettischen Schulen und Museen;
"Lettland zurück in Europa" - in Europa, Australien und Kanada;
"Lettlands Rückkehr in die freie Welt" - in den USA.
____________________________________________________________

Die Museumsbesucher

Etwa 100.000 Besucher zählt das Museum pro Jahr, zwei Drittel davon
sind Ausländer. Schüler sind die zweitgrößte Besuchergruppe.
Ein Besuch im Okkupationsmuseum ist Teil des diplomatischen Protokolls
in Lettland. So wird das Museum häufig von ausländischen Staatsgästen,
Diplomaten und Mitgliedern verschiedener internationaler Organisationen
besucht.
(Gem. Presse-und Informationsamt der Bundesregierung/Bundesbildstelle
besuchte Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler im Rahmen seines
Lettland
besuches im Jahr 2004 das Museum)


Trägerschaft des Museums

Das Museum wurde mit großer Unterstützung von im Ausland lebenden
Letten begründet und wird von ihnen weiter unterhalten. Die bedeutend-
sten Träger sind: Der Weltbund Freier Letten, die Verbände der Letten
Amerikas, Kanadas, Australiens und Großbritanniens, die Vereine
"Daugavas Vanagi" und "Daugavas Vanadzes", lettische Gemeinden und
andere Organisationen sowie viele Privatspender aus Lettland und dem
Ausland. Seit 1997 stellt die Regierung Lettlands Mittel zur Unterhaltung
des Museumsgebäudes und für spezielle Projekte zur Verfügung.

Das Museum ist dankbar auch für ihre Spende, denn von der Spendenbe-
reitschaft hängt die Zukunft des Museums ab.

Spenden können überwiesen, abgegeben oder angekündigt werden:

In Lettland: Lettisches Okkupationsmuseum, Strelnieku laukums 1, Riga,
LV-1050, SEB banka, Riga, SWIFT Code UNLALV2X,
LVL Konto Nr. LV67 UNLA 0002 4007 0051 7,
EURO Konto Nr. LV24 UNLA 0002 0584 6977 1.
Unter Angabe von Name, Adresse, Telefonnummer, Art der Kreditkarte,
Kreditkartennummer und Gültigkeitsdauer der Karte können Sie auch
per Kreditkarte für das Museum spenden.


Die Zukunft des Museums

Das Museum ist darum bemüht, in den derzeitigen Räumlichkeiten
am Rande des Rathausplatzes im Herzen von Riga zu bleiben. Es ist
vorgesehen, das vom Architekten Gunars Birkerts im Jahr 2001
vorgestellte Projekt für eine Gebäudeerweiterung zu verwirklichen.
Die Zukunft des Museums ist gesichert, solange seine Arbeit weiter
unterstützt wird.


Das Museum ist vom 1. Mai bis 30. September
täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet,

vom 1. Oktober bis 30. April
von 11 bis 17 Uhr geöffnet,
montags geschlossen.

__________________________________________________

Für Eintritt und Führungen bitten wir um eine Spende.
__________________________________________________

Latvijas Okupacijas muzejs
Strelnieku laukums 1
Riga, LV-1050
Tel. (+371) 67212715
Fax (+371) 67229255
E-Mail: omf@latnet.lv
www.occupationsmuseum.lv
__________________________________________________

Wir bieten Führungen in lettischer, englischer, deutscher,
französischer und russischer Sprache an.
Gruppenbesuche bitten wir, im voraus unter
Tel. +371 67212715 anzumelden.
OMF, 2008

(wortgetreue Abschrift der Broschüre vom lettischen Okkupationsmuseum)